2:22 Zeit für die Liebe – Filmrezension
Kurzinhalt: Der Fluglotse Dylan Branson (Michiel Huisman) erlebt während eines üblichen Arbeitstages eine Art Bewusstseinsverschiebung, die von einer Zeitverschiebung geprägt ist. In diesem zeitlichen Vakuum, um genau 2:22 Uhr, drohen zwei Flugzeuge miteinander zu kollidieren. Es scheint, als verlangsame sich die Zeit, damit Dylan die richtige Entscheidung fällen kann. So funkt er dem Piloten durch „Vollen Schub!“ und bewahrt die Flugzeuge vor einer Kollision.
Dennoch verliert Dylan seinen Job. In weiterer Folge erkennt er immer mehr Muster im Alltag, in seinem Leben. Zufällige Ereignisse scheinen einen tieferen Sinn zu haben, und er trifft auf die Galeristin Sarah (Teresa Palmer), die in einem der Flugzeuge gesessen ist … Auch das ist seiner Meinung nach kein Zufall.
Der Film 2:22 Zeit für die Liebe von Director und Producer Paul Currie besticht zunächst durch Atmosphäre, Schönheit und eine angenehme Ruhe. Die Stadt New York wird filmisch schön inszeniert, die Hauptdarsteller Michieel Husman (bekannt aus Game of Thrones) und Teresa Palmer (bekannt aus The Choice) zeigen ein ansprechendes Paar, dem man gerne zusieht … Der Look ist ein bisschen eighties, achtziger Jahre, was aber gut in das Gesamtkonzept passt.
Thema des Films ist – Achtung Spoiler – Reinkarnation und Bewusstseinsverschiebung. Aus diesem Grund rezensiere ich den Film für diesen Blog, und unter diesem Aspekt finde ich den Film wirklich gelungen. Betrachtet man 2:22 Zeit für die Liebe jedoch mit anderen Augen, bzw. mit einem anderen Anspruch, wird man bis auf eine eher müde Lovestory und ein schickes, leicht mystisches New York nicht viel finden.
Höchst interessant ist es aber, wie und unter welchen Umständen Dylan Muster in seinem Leben sieht und zu interpretieren versucht. Er und Sarah, sowie der Gegenspieler Jonas (Sam Reid), sind alle miteinander „karmisch“ verknüpft und leben gemeinsein in der Jetztzeit ein weiteres Leben. So sieht Dylan durch die Zeit hindurch, er sieht, was vor dreißig Jahren geschah, wie sich das Leben dreier Menschen damals aufeinander bezogen und zubewegt hat, bis hin zu einem Eifersuchtsmord am Bahnhof, dem Grand Central Terminal.
Dieses Sehen durch die Zeit, samt Wiedererkennung von Mustern, wird im Film symbolisch mit einer Supernova dargestellt. Wenn ein Stern explodiert, dauert es Jahrzehnte, bis wir die Explosion sehen. Sobald wir mit freiem Auge eine Supernova am Nachthimmel sehen, gibt es den Stern schon lange nicht mehr. So sieht Dylan jetzt, was vor dreißig Jahren war. Er sieht, was in einem anderen Leben geschah. Und was vor dreißig Jahren war, gibt es „am Himmel“ schon lange nicht mehr. Innerhalb dieser Metapher bewegt sich der Film relativ elegant. Und unter diesem Aspekt hat er mir wirklich gut gefallen.
Dennoch gibt es ein paar langweilige Passagen und die Liebesgeschichte beider ist zwar nett, erreicht aber kaum Tiefe, auch wenn auf „Seelenpartnerschaft“ angespielt wird.
Mein Fazit: Wer einen ruhigen und durchaus schönen, ja stilvollen, Film genießen will, wird sicher nicht enttäuscht sein. Ebenso wenig wird der spirituell interessierte Mensch enttäuscht sein. Doch wer perfekte Unterhaltung will und einen Genre-Übergriff als störend empfindet, darf nicht allzu viel erwarten. Ich gebe 4 von 5 Sternen.
Der Film 2:22 Zeit für die Liebe kann mit Klick auf das Cover bestellt/gestreamt werden.
Darsteller: Michiel Huisman, Teresa Palmer, Sam Reid, Maeve Dermody, Simone Kessell
Künstler: Paul Currie, Todd Stein, Paul Brincat, Gary Woodyard, Deborah Aquila, Michelle McGahey, Lizzy Gardiner, Nathan Parker, David Eggby, Jodi Matterson, Christine King, Sean Lahiff, Steve Hutensky, Tricia Wood
Sprache: Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1)
FSK: Freigegeben ab 12 Jahren
Studio: Universum Film GmbH
Produktionsjahr: 2017
Spieldauer: 95 Minuten
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