Autophagie (griech. „sich selbst verzehrend“) beschreibt einen biologisch-physischen Prozess, in welchem sich die Körperzelle selbst abbaut, sich selbst verzehrt. Dies kann, je nach Zustand im Organismus, mehr oder minder sinnvoll sein.
Der blinde, unreflektierte, teils populäresoterische Feldzug gegen das (eigene) Ego ist m. E. mit Autophagie gleichzusetzen. Man könnte aber auch von „Auto-Kannibalismus“, von einer sich selbst zerfleischenden Anti-Ego-Haltung sprechen, die sich – wie ich noch zeigen werde – in der bedingten Welt konsequenterweise selbst ad absurdum führt, jedoch nicht immer zum Aufwachmoment wird.
Was ist Ego?
Je nach Anschauung kann das Ego psychologisch oder aus dem spirituellen Kontext heraus betrachtet und definiert werden. Im unreflektierten (esoterischen) Sprachgebrauch wird häufig vom „Ego-Verstand“ gesprochen, andere wiederum assoziieren das Ego mit Egozentrik, Egoismus, Selbstsucht, Narzissmus.
Im Folgenden bitte ich Ego einfach als das zu verstehen, was für jeden persönlich als Ich gilt und in direktem Zusammenhang mit seinem Vornamen steht.
Was ist Egoverstand?
Da der Verstand vor allem aus populäresoterischer Sicht als Instrumentarium zur Erkenntnisgewinnung als obsolet, ja sogar als hinderlich, betrachtet wird, und da das Ego das zu Überwindende ist, hat sich daraus die Wortzusammensetzung „Ego-Verstand“ gebildet. Es handelt sich um keinen festgelegten Begriff, sondern um eine Wortzusammensetzung, die häufig im Sinne des Sprechers gedeutet werden muss.
Der Ego-Verstand ist demnach der „Superlativ“ zu Ego und Verstand, das „Auszumerzende“ schlechthin.
Über die unreife Ablehnung des Verstandes und das spirituelle Ego berichtete ich u. a. in den Artikeln Über die unreife Ablehnung des Verstandes, Das spirituelle Ego und die wahre Kraft und Vom Mythos Herz gegen Kopf: Gefühl gegen Verstand.
Hier sei so viel ergänzt, dass es in Teilen stimmt: Ja, der Verstand kann hinderlich sein, und Ja, das Ego kann (in gewissen Zuständen) als falsche Identifikation erkannt werden. Doch wer seinen Verstand kategorisch verneint und sein Ich-Gefühl als schlecht oder gar böse empfindet, ist nicht nur im permanenten Kampf mit sich selbst, sondern macht sich im ungünstigsten Fall lebensunfähig. Wenn alles, was zum Verstand gehört, wie z. B. kognitive Prozesse, Denken, aber auch Lesen, Rechnen, Sprechen, Ausdruck, abgewertet wird, wird zugleich geistiger (Selbst-)Fortschritt sowie Viveka (Unterscheidungsfähigkeit im spirituellen Sinn) abgewertet.
Viveka (sanskrit) ist ein Begriff aus der indischen Philosophie des Jnana Yoga. Viveka ist einerseits die menschliche Fähigkeit, zwischen Echtem (Unwandelbarem und Ewigem) und Unechtem (Wandelbarem und Zeitweiligem) unterscheiden zu können, andererseits bedeutet es, Wahrheit von Unwahrheit (im normalen Leben) erkennen zu können.
Viveka ist zuvorderst eine geistige Fähigkeit, keine seelische und keine intuitive.
Intuition und Gefühl, insofern sie nicht dem als schlecht begriffenen Ego zugerechnet werden, gelten gemeinhin als das Höhere, als jenes, das auf das Transzendentale zeigt. Im menschlichen Gehirn steht das limbische System für Gefühlsausdruck. Darüber baut sich der Cortex auf, die Großhirnrinde. Alles, was an psychischen Leistungen und Erkenntnisprozessen im Menschen stattfindet, ist ohne Hirnrinde nicht möglich. So ist, wenn man anatomische Gegebenheiten entsprechungstheoretisch auf die verschiedenen feinstofflichen Körper, Auraschichten etc. übertragen möchte, das Denken das höhere Feld, es sitzt den Emotionen auf. Denkprozesse finden sich im Mentalkörper, der feinere (höhere) Frequenzen aufweist, als der Emotionalkörper. Das Sublimere ist Mentalsubsanz, nicht Emotionalsubstanz.
Es ist sicher schön und richtig, innerhalb einer gewissen Gefühlskultur Emotionen zu erfahren und zu erleben, doch wenn Emotionen mental unberührt sind, ergießen sie sich zwar mehr oder minder hemmungs- und ziellos in die Welt, was wiederum befreiend sein kann, doch eben dadurch können sie unwahr sein. (Es fehlt Viveka.)
Alltagsrealität und Egoauflösung
Zusammen mit der Egoauflösung wird, auf einfacher Interpretationsebene, häufig die Realität als nicht-existent und unwichtig erklärt. Natürlich kann die materiell sichtbare und fühlbare Welt als Illusion begriffen werden, als Maya, natürlich sollte die Identifikation mit dem Körper und mit der bedingten Welt erkannt und im besten Fall aufgelöst werden. Doch dies ist vielmehr Bewusstwerdung, ein im Geist zu Erkennendes oder z. B. in der Meditation zu Erfahrendes, als ein auf jede Lebensebene übertragbares Element. Es ist somit m. E. auch kein Ziel, das im Alltag vollständig verwirklicht werden kann/muss. Egotranszendenz, Ego-Auflösung, kann erfahren werden. Z. B. über LSD-Einnahme, Meditation, Holotropes Atmen usw. … Es ist kein dauerhafter, sondern ein temporärer Zustand, der ev. in das alltägliche Leben hinweg nachstrahlen, nachhallen kann. Doch diesen Zustand als Idee auf alle Lebensbereiche zu übertragen, ist in der relativen Welt nicht, bzw. nur in einer Als-ob-Annahme möglich.
Ein Leben ohne Ego
Ein Leben ohne Ego ist, wie ich nachfolgend noch zeigen werde, in der bedingten Welt kaum möglich und m. E. nicht sinnvoll. Wer dies jetzt nicht nachvollziehen kann, weil er z. B. populäresoterisch (zu stark) ideologisiert worden ist, kann überlegen, wie ein Leben ohne seinen Vornamen wäre. Wie hieße er, wenn nicht XY? Hieße er Neutrum, Nichts, Drei, Alles oder Null? Und wie käme er in der Welt ohne einen Vornamen zurecht? Was steht in seinem Reisepass?
Wie tritt er fremden Menschen gegenüber? Würde er sich mit „Hallo, ich heiße …, weil ich keinen Vornamen mehr habe. Bitte nenne mich in Zukunft …“ vorstellen?
Eben dieser Zustand, dass jedes Wort, jeder Begriff, sogar ein Ich nicht (mehr) besteht, noch irgend wichtig ist, ist die Erfahrung des (spirituellen) Ego-Tods. Ego-Tod oder Ich-Auflösung kann, wie erwähnt, während der Meditation, in einer Erleuchtungserfahrung, während Einnahme von psychotropen Substanzen usw. geschehen.
Diese Ich-Auflösung wird gemeinhin als „unbeschreibbar“ klassifiziert, was jedoch m. E. lediglich ein Übersetzungs-Unvermögen ist. Ein Dolmetscher kann von einer Sprache in eine andere übersetzen, doch er befindet sich im Übersetzungsgefüge auf einer horizontalen (Sprach-)Ebene. Etwas aus der Transzendenz (von oben) ins Irdische (herab) zu übersetzen, heißt, entweder auf Gleichnisse oder Parabeln zurück zu greifen oder präzise – mit Viveka – zu unterscheiden.
Egoauflösung im Alltag kann z. B. (auch) „medizinisch“ beschrieben werden: Wer dement ist, kann temporär vergessen, wer er ist. Vielleicht weiß er seinen Namen nicht mehr. Vielleicht verliert er temporär seine Identität und/oder weiß nicht mehr, wo er Zuhause ist. Ego-Tod kann auch entwicklungspsychologisch betrachtet werden: Im Grunde ist ein Baby gänzlich „ego-tot“, da es noch kein Ich-Gefühl hat, noch irgendeinen Begriff davon, was Ich bedeutet.
Mit spiritueller Ego-Auflösung kommt häufig jene Gleichgültigkeit hinzu, die alles als „gleich gültig“ erkennt. Absolute Gleichgültigkeit dem Leben und dem Alltagsgeschehen gegenüber kann aber auch jemand empfinden, der depressiv ist. Auch dieser empfindet eine unsägliche Gleichgültigkeit sowie absolut keine Motivation mehr, sich irgend im Außen zu verwenden.
Spiritueller Ego-Tod
Ego-auflösende Erfahrungen gibt es demnach (auch) im Lebensprozess auf irdisch-materieller Ebene.
Im spirituellen Ego-Tod ist die Erfahrungsqualität jedoch nicht „gleichgültig“ sondern als „gleich gültig“ zu verstehen. Dies ist nicht selten mit Humor und Lachen verknüpft: Ach, so ist das? Na, ist ja ultra-komisch, dass jemand meint, sein Haus vermieten zu müssen und irgendwie Geld verdienen muss … Äh, was ist Geldverdienen nochmal? Lach mich schief. Ja, und der Bäcker nebenan meint tatsächlich, ein Bäcker zu sein? Äh, wofür braucht man Brot nochmals? Hunger? Hat sich das jemand ausgedacht?
Wortbegriffe, Sprache, Zuschreibung von Qualitäten – all das ist in der graduellen Ego-Auflösung (als temporäre Erfahrung im veränderten Bewusstseinszustand) zunächst verwandelt. Es ergibt Sinn, dass Geldverdienen komisch ist, es ergibt Sinn, dass Hunger etwas Ausgedachtes ist, es ergibt Sinn, dass Hausvermietung gleichgültig ist.
Dies ergibt vor dem Hintergrund Sinn, wenn alles als Eins erfahren wird, wenn man weiß, dass (auch) der Nachbar, der einen doch so sehr geärgert hat, mit einem verbunden ist und dass es über der Rolle, die jemand gerade auf der Erde spielt, ein noch viel Größeres/Verbindenderes gibt. Auch ergibt es vor dem Hintergrund Sinn, dass man in der Brust ein äußerst beglückendes, wohliges, warmes Gefühl hat, während man sich über die Idee, dass man z. B. je hätte glauben können, ein Haus zu vermieten wäre zweckmäßig, innerlich krumm lacht.
Die graduelle Verabschiedung aller Erscheinungen, die sprachlich konnotiert und somit geistig fassbar sind, führt (im veränderten Bewusstseinszustand) hin zur Verabschiedung des eigenen Ichs, was ebenso komisch und beglückend sein kann: Wer ist – um als Beispiel meinen Namen zu verwenden – Tanja? Keine Ahnung. Hat sich (auch) jemand ausgedacht? Komisch. Wer … Wer ist Wer? Ach, es ist ein Name? Lach mich schief. Ist ja nicht wahr?! Zu komisch!
Innerhalb der spirituellen, mystischen (Erleuchtungs-)Erfahrung kann die Egoauflösung stattfinden, wie oben beschrieben. Sie ist, wie viele (auch) aus der LSD-Erfahrung berichten/kennen, weniger ein Hau-Ruck-Erlebnis, ein Sprengen des Ichs von jetzt auf gleich, sondern ein graduelles Fallenlassen von allem, was der Geist (Verstand) als gültig und wahr anerkannt hat. Auf dem Peak, dem Höhepunkt, wird auch das eigene Ego fallen gelassen. Dies geschieht jedoch nicht per Entscheid, per Willenskraft und mühseliger Anstrengung, sondern wie ein natürliches Ereignis. Wer keinen Begriff mehr von sich selbst hat, ist als Wesen undefiniert und grenzenlos, daher mit allem eins. Weil er mit allem eins ist, ergeben sich völlig neue Einsichten über eben jenes, womit er gerade „eins“ ist.
Während dieser Erfahrung, die vielleicht Stunden dauern mag, erfährt man sich selbst und die bis dahin definierte und als bekannt vorausgesetzte (gültige) Welt aus einer völlig neuen Perspektive. In diesem veränderten Bewusstseinszustand macht es Sinn, dass alles gleich gültig ist. Es macht Sinn, dass man sich selbst nicht mehr als ein Etwas „erfasst“. Es macht Sinn, dass man die Rollen von Menschen als Rollen erkennt. Man kann dabei staunen, weinen, lachen und zutiefst beglückt sein. Ich-Auflösung im spirituellen Sinn hat also nichts mit „dementer“ Vergessenheit noch mit jener reduzierten Empfindung von Gleichgültigkeit zu tun, die ein depressiver Mensch empfinden mag. Spirituelle Ich-Auflösung ist nicht reduktiv, sondern additiv.
Egoauflösung im Alltag
Klingt diese Erfahrung ab, kann sie – wie erwähnt – in den Alltag abstrahlen. Doch es ist m. E. unmöglich, die Gesetzmäßigkeiten und Gültigkeiten des einen Zustandes auf den anderen, alltäglichen Zustand, dauerhaft zu übertragen und im Alltag zu leben.
In der bedingten Welt bin ich als Tanja kein Ausgedachtes, sondern als solches notwendig, um am Leben teilnehmen zu können, dieses gestalten und erfahren zu können. In der bedingten (relativen) Welt, muss ich sehr genau wissen, wie ich definiert bin, wo meine (Ich-)Grenzen sind und dass ich eben nicht mit allem Eins bin. In der bedingten Welt macht es Sinn, ein Haus zu vermieten, Brot zu backen und zu wissen, wie ich heiße.
Vernichtung des Egos: ein Pseudovorhaben?
Im Alltag kann das Ego mit der aus einem anderen Bewusstseinszustand gewonnen Erfahrung reflektiert werden. Selbstredend kann man (dann) sagen: Ich bin nicht mein Körper. Denn es stimmt. Selbstredend kann man (dann) sagen: Ich bin nicht mein Beruf. Denn es stimmt. Und selbstredend kann man sagen: Ich bin nicht meine Gedanken. Denn es stimmt.
Die Gleichgültigkeit gegen Qualitäten wie negativ/positiv kann ebenfalls reflektiert werden. Wer z. B. eine Verletzung erlebt, kann den Schmerz empfinden, jedoch behaupten: Es ist nur der Körper. Die Distanzierung von Gedanken, Gefühlen, dem Körper und der physischen Welt, ist aus dieser Haltung heraus völlig nachvollziehbar.
Bedauernswert ist jedoch, wenn Menschen, die niemals eine bewusstseinserweiternde/mystische Erfahrung hatten oder diese (kognitiv) nachvollziehen können, Ichauflösung dahingehend falsch verstehen/interpretieren, dass sie Ichauflösung als im Alltag fest zu installierendes, hoch edles Ziel festlegen. So entsteht jene selbstzerfleischende Anti-Ego-Haltung, die, im Sinne einer Autophagie, eher nach Selbstvernichtung als nach additiver Erkenntnis strebt. Kommt hier noch die Abwertung oder Verneinung des Verstandes hinzu, möchte ich provokant fragen, welcher Verstand innerhalb einer mystischen (Erleuchtungs-)Erfahrung noch überwunden werden muss, wenn es nie einen gab.
Der Verstand ist sowenig „böse“ wie das Ego. In der bedingten (relativen) Welt ist beides gut und richtig. Wer im Alltag demütig zurückweicht, keine Grenzen mehr aufweist und darauf stolz ist, wer sich Denken und kognitive Prozesse verbietet, wird zum kleinsten Reduktiv seiner selbst, das irgendwann eifersüchtig auf die funktionstüchtigen Ichgefühle anderer Menschen blickt, oder diese sogar verbieten möchte.
Buchverweise:
Sylvester Walch: Vom Ego zum Selbst – Buchlink
Swami Prabhupada: Die Schönheit des Selbst – Buchlink
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Und wieder ein differenzierter Blick hinter die Kulissen populäresoterischer Weltsicht. Ich finde es sehr bereichernd, deinen Überlegungen zu folgen. Es ist erleichternd, wie du mit manchen Irrungen aufräumst, die noch in vielen Köpfen herumspuken. Den Verstand abzulehnen würde auch meiner Ansicht nach bedeuten, einen Teil seiner selbst abzulehnen. Sowohl Herz / Emotionalkörper als auch Kopf / Mentalkörper sind wichtige Bestandteile unseres Systems und haben auf ihre Weise eine Existenzberechtigung. Anstatt mich sie abzulehnen und einen Krieg gegen sie zu führen, verwende ich lieber meine Ressourcen und Techniken, beide sauber zu halten und zu pflegen bzw. zu verfeinern.
Ich bevorzuge den Weg der bedingslosen Akzeptanz, der hingebungsvollen Integration. Selbst-Bewusstein statt Ego-vernichtung könnte man sagen.
Erstrebenswert finde ich es aber allemal, mir die eigenen Identifaktionsmuster bewusst zu machen, ohne aber in die Abwertung zu gehen.
Da bin ich mit dem, was du auch schon an anderer Stelle gesagt hast, voll d’accord.
Hallo Jens!
Lieben Dank für deinen Kommentar! 🙂
Wie immer freut es mich, wenn mich jemand nachvollziehen kann.
Merci für das Feedback! 🙂
Tanja
Liebe Tanja <3
Noch nie habe ich auch nur ansatzweise eine so gute und richtige Erklärung zu dem Thema gefunden. Auch ich hätte es nicht so gut erklären können, obwohl es doch genau das trifft was es ist. Ich danke Dir und werde es natürlich weiter geben <3
Alles Liebe
Ulla <3
Hallo Ulla! 🙂
Lieben Dank für deinen Kommentar. 🙂
Es freut mich, dass dich der Text erreicht hat.
Und Danke auch fürs Teilen. 😉
Gruß,
Tanja
Liebe Tanja,
was du beschreibst ist eine falsche verstandene Spiritualität oder Populäresoterik. Ich bin da ganz bei dir:
Den Verstand abzulehnen ist natürlich Unsinn. Der Verstand ist ein hervorragendes Werkzeug in dieser Welt. Und das Ego zu verteufeln und zu bekämpfen ist absolut kontraproduktiv. Nichts liebt das Ego mehr als zu kämpfen und es wird dadurch nicht geschwächt, sondern stärker. Das ist ja genau die Aufgabe des Ego: Kämpfen und das Überleben zu sichern.
Ich glaube dennoch, dass es Menschen gibt, die ihr Ego dauerhaft verloren haben. Manche spontan, manche nach jahrzehntelanger spiritueller Praxis. Diese Menschen, können sich sehr wohl in der Welt behaupten und all die Dinge tun, die eben zu tun sind.
Allerdings kommen die Impulse dazu dann nicht mehr aus dem Ego, sondern aus einem höheren Bewusstsein. Was wegfällt, sind all die unsinnigen Kämpfe aus Verletztheit, aufgrund der Konditionierung etc.
Herzlich Grüsse,
Johannes
Achtung! – EGO Mahne – Idetifikationen!
Das Ego wird nicht nur durch die ICH Identifikation – erst geformt.
Baby`s sind wahre Egoisten!
Müssen sie auch sein! Da sie nur schwer auf ihre Bedürfnisse aufmerksam machen können! Ohne Aufmerksamkeit fällt es jedem Menschen (Kind) schwer zu über-leben! Das EGO schreit förmlich nach Aufmerksamkeit! Und, … es ist enorm im Erfinden um diese schliesslich auch zu bekommen, wenn nicht gar, um sie einzuforden!
Meiner Meinung nach geht es schlussendlich nicht darum das Ego klein zu machen! Sondern es sich schick zu machen! Ja, indem es auf eine Weise überwunden wird. Im Sinne von – ich weiss dass ich ohne Dich nicht auf Erden leben könnte! Darum liebe ich Dich so sehr! Ich liebe Deinen vernünftigen, bedachten, klaren, Verstand, welcher mir stets weise Dient! In all meinen Herzensangelegenheiten.
Danke!
Dass Du mir stets dienst, meine Herzensimpulse wahrzunehmen um ihnen zu folgen. Ohne Dich wäre ich verloren in einer Welt wie dieser. Wichtig ist einfach, dass, das Ego immer begreift, das es nur Vorschläge machen darf, und sich ethisch, korrekt, fröhlich und begeistert äussern muss. 🙂
Damit dies auch wirklich gelingt, ist es so wunderbar witzig seinem eigenen Gedankengeschwätz zu lauschen, diese Ego Diskussionen wach zu beobachten, um schliesslich daraus mit den Herzensimpulsen, Herzensangelegenheiten und Hezensbedürfnissen einher zu gehen.
Ist das jetzt für Dich Ego Mahne Philosophie oder Fantasie!? 🙂
Lieber Herzgruss von meinem Herzen zu Deinem Herzen
RoGeR
Liebe Tanja
Herzlichen Dank für diesen sehr tiefeinblickenden und ausführlichen Artikel!
Ich finde deine präzise Unterscheidungen und deine Argumentation sehr losisch und ich kann sehr viel damit anfangen. Eine Frage, die dieser Text bei mir aufgeworfen hat und worüber hier gar nicht gesprochen wird ist, gerade, da du auch das Thema der Ego Auflösung unter Einwirkungen von Psychedelika wie LSD ansprichst:
Gibt es bei der Drogeninduzierten Ego-/Persönlichkeitsauflösung nicht auch die Gefahr des sogenannten „Hängenbleibens“? Ist das, wenn eine Person ganz loslässt, ganz abtaucht und danach aber nicht mehr wirklich zurückfindet, sein System danach nicht mehr so ordnen kann, dass es in den Alltag passt? Denkst du, dass, wenn die Substanz abzuklingen beginnt, automatisch immer wieder zurückgefunden wird oder besteht die Gefahr, dass das nicht automatisch wieder passiert?
Und wenn diese Gefahr besteht, woran weiss man jeweils, ob es eine gute Idee ist, ganz loszulassen und abzutauchen oder nicht?
Ich bin mir klar, dass es dafür keine allgemeingültige Antwort gibt und dass es vermutlich von Person zu Person und von Mal zu Mal unterschiedlich ist. Doch würde mich deine Meinung dazu interessieren. Du beleuchtest in deinen Texten Situationen sehr detailliert und von verschiedenen Seiten. Und wenn man sonst mit Personen spricht, findet man meist nur entweder total kontra oder total pro und ich habe nicht das Gefühl, dass die Antwort darauf so eindeutig ist.
Vielleicht hast du ja auch einen anderen Beitrag, in dem dieses Thema schon behandelt wurde?
Liebe Grüsse und danke, dass du dein Wissen, deine Erfahrungen und deine Meinung mit so vielen teilst!
Tina
Hallo Tina!
Ein toller Kommentar von dir. 🙂
Ja, dazu gibt es einiges zu sagen/schreiben, und ich denke, ich werde in der nächsten Woche einen eigenen Artikel darüber verfassen. Deine Frage finde ich super!
Sobald der Artikel fertig ist, werde ich ihn auch hier in den Kommentaren verlinken.
Danke für deine Anregung! 🙂
Lieber Gruß, Tanja
Liebe Tanja
Danke dir! Ich freue mich darauf und lesen in der Zwischenzeit gespannt noch weitere Artikel!
LG
Tina
Hallo Tina,
ich habe die Antworten auf deine Fragen nun im folgenden Artikel gegeben:
Ego-Tod: Risiken und Chancen von psychoaktiven Substanzen.
Lieber Gruß, Tanja
Hallo Tanja,
eine reichhaltige Zusammenstellung .
Für mich hört es sich ein bisschen so an, als würdest du speziell gegen Menschen kämpfen,
die das Ego gering schätzen, bzw. seine Qualität missverstehen.
Was mir PERSÖNLICH nicht genug zu dem „Ego-Problem“- gesagt wird,
oder was irgendwie für mich nicht so raus kommt,
ist, dass dieses Ego, was glaubt für alles eine Erklärung zu haben,
sich selbst in eine Sackgasse manövriert hat,
aus der es nur eine Weiterentwicklung gibt, wenn es über sich selbst hinaus kommt.
Es ist meiner Ansicht nach unumgänglich, dass sich dieses Ego nicht allzu sicher
auf dem hohen Rosse „fühlt“, denn sonst wird es sich selbst im Weg stehen bleiben.
Um über sich selbst hinaus zu kommen, ist es meiner Meinung nach nicht
zielführend das Ego zu stark in Schutz zu nehmen.
Auch in der normalen Alltagswelt, wo wir das Ego gut gebrauchen,
halte ich es auf einem Weg des Irrtums.
Man braucht sich ja nur mal ansehen, welche Kultur wir damit bewirkt haben
und wieviel Leid durch diese Ego-Struktur in die Welt gekommen ist.
Darum will ich hier auch noch meinen sehr einfach ausgedrückten,
vielleicht auch unqualifizierten Senf dazu geben:
Das Ego ist für mich eine angstvolle Körper-Intelligenz-Funtion,
ein Denken im Kopf, welches letztlich tatsächlich zurücktreten MUSS.
Denn das ist ja genau der Knackpunkt: Solange dieses Ego nicht zurück tritt,
wird das noch feinere, geistigere Selbst nicht anwesend sein können .
Und da es sich nicht durch eigene Aktivität zurück treten kann,
muss es transformiert werden.
Ich glaube, das höhere Selbst, der eigentliche Grund, warum wir uns als
ein Selbst erkennen, kann einfach dann erst erscheinen,
wenn das Ego gerade aufgibt!
Das ist nur meine eigene Meinung.
Als Quellenangabe: gibt´s nur mein Bewusstsein
Aber hey,
Danke für Deine großartige Arbeit,
mit der du unser aller Gedanken mal ein bisschen in Bewegung bringst !
Ich finde Deinen Blog toll !
Hallo Olaf,
herzlichen Dank für deinen Kommentar. 🙂
Es stimmt natürlich, das Ego ist ein „Ich-Phantom“, eine temporäre Falschidentität, die dem Wahren Selbst für die Dauer einer Inkarnation „aufgeklebt“ worden ist. Natürlich gilt es das Wahre Selbst irgendwann zu erkennen. 🙂
Lieber Gruß,
Tanja