Durch den permanenten Fortschritt in den unterschiedlichsten Bereichen unseres Lebens wird vieles einfacher und angenehmer gemacht. Dennoch steigt nahezu konstant die Unzufriedenheit der Menschen und die daraus resultierenden Krankheiten wie z. B. Depression. Woran liegt das aber, dass wir trotz angeblich immer besser werdender Lebensumstände tatsächlich immer unglücklicher werden? Krankenkassen, Firmenchefs und Statistik-Experten rätseln jedes Jahr aufs Neue, warum die Zahl der an Depression Erkrankten und Burnout-Betroffenen stetig ansteigt. Die Gründe sind dabei eigentlich schnell auszumachen. Diese aber zu erkennen, ist aus einem „Elfenbein-Turm“ heraus allerdings sehr schwierig. Je mehr man sich mit der Problematik beschäftigt, umso klarer zeichnen sich ein paar Hauptpunkte ab, welche regelrechte „Wegbereiter“ ins Unglück darstellen. Die gravierendsten von ihnen möchte ich hier einmal genauer beleuchten.
Erster Grund: Der irrgeleitete Mensch – späte Erkenntnis
Am Anfang steht der Mensch selbst, der durch die ihn beeinflussenden Medien von klein auf „verdummt“ wird. Anstatt vom Leben selbst zu lernen, lehrt bei vielen der Fernseher, wie etwas zu laufen hat. Spirituelles Bewusstsein verkümmert dabei meist schon, bevor es überhaupt die Chance bekommt, entdeckt zu werden.
Die Medien trichtern den einfachen Bürgern genau ein, was sie oder ihn angeblich glücklich macht. Das am häufigsten anzutreffende Klischee ist der Glaube, dass man ein eigenes Haus, einen extrem hübschen Partner, ein Kind und einen Hund haben muss, um glücklich und vollständig zu sein. Die klassische Bilderbuch-Familie eben. Somit jagen wir also nun diesem „Traum“ hinterher und sind erst dann zufrieden, wenn alles genau nach unserer Vorstellung erreicht ist. Das Problem dabei ist, dass nichts perfekt ist und eigene Erwartungen so gut wie nie erfüllt werden. Meist kommt nämlich im Laufe der Jahre dann eine unangenehme Erkenntnis hoch: „Eigentlich macht mich das alles gar nicht glücklich!“
Jeder Mensch hat andere Vorstellungen, Vorlieben, einen anderen Geschmack usw. Von daher ist es eigentlich völlig widersprüchlich, dass wir alle dem gleichen Traum hinterherrennen. Viele erkennen das leider zu spät und realisieren erst im Alter so langsam, dass sie eben zu alt sind, um das eine oder andere nachzuholen. Der Aufwand für einen Neuanfang oder einen Richtungswechsel ist ab einem bestimmten Punkt zu groß. Und die wenigsten stellen sich diesem und verharren lieber in ihrem Trott. Solch eine Person ist dann nämlich bereits fest verankert, mitten im „System“: Arbeiten gehen, um Rechnungen zu bezahlen.
Kann das wirklich der Sinn deines Lebens sein?
Zweiter Grund: Viele machen es: einen Job, den sie hassen
Um es kurz zu sagen: Wer morgens aufsteht und denkt, dass es ein riesen Unglück ist, zur Arbeit fahren zu müssen, hat den falschen Job. Doch gefangen in unserer Tretmühle, trotten wir dennoch zur Arbeit und sehnen uns den nächsten Urlaub herbei, ohne auf die Idee zu kommen den Job zu wechseln. Kaum jemand macht sich bewusst, dass er somit einen großen Teil seines Lebens mit etwas verbringt, das ihm keinen Spaß macht. Zeit, die wir nie wieder bekommen. Und am Ende bereuen es dann viele, dass sie diesen oder jenen Schritt nicht gewagt haben. Das einzige, was sicher ist, ist, dass wir eines Tages die Augen für immer schließen. Aber bis dahin sollten wir versuchen, das Beste aus unserem Leben zu machen. Und das heißt, sich bewusst zu machen, womit man wirklich seinen Lebensunterhalt verdienen möchte. Andernfalls wird uns diese „Unerfülltheit“ eines Tages krank machen. Und jeder einfache Arbeitnehmer sollte sich schnell darüber bewusst werden, dass man niemals reich wird und alles im Leben super läuft, wenn man nur lang und hart genug arbeiten geht.
Ich möchte niemanden jetzt mit wirtschaftlichen Ausführungen langweilen, aber auf einen Punkt muss ich eingehen: Der Umsatz und das ewige Wirtschaftswachstum. Was hat das jetzt mit dem menschlichen Wohlbefinden zu tun und wie passt das jetzt in diesen Artikel?
Stellen wir uns kurz einmal einen Arbeiter in einer Tischlerei vor. Dieser Arbeiter stellt im Jahr 1000 Schränke her und alle verkaufen sich. Am Ende des Jahres ergibt sich daraus ein Umsatzplus für die Tischlerei und der Chef ist zufrieden.
Motiviert startet der Arbeiter das neue Jahr mit gewohnter Schaffenskraft. Er erstellt wieder 1000 Schränke und alles ist gut, richtig? Falsch! Jetzt kommt nämlich sein Chef und sagt, dass die Firma dieses Jahr keine Umsatzsteigerung zu verzeichnen hat. Denn es blieb ja von den Zahlen her alles gleich. Gut, dann kniet sich der Arbeiter das nun folgende Jahr richtig rein und schafft es 1020 Schränke zu fertigen. Nun ist sein Chef wieder zufrieden, denn jetzt hat er mehr Schränke verkauft und eine Umsatzsteigerung verzeichnen können. Allerdings bedeutet das für den Arbeiter, dass er im nächsten Jahr mehr als 1020 Schränke fertigstellen muss, um ein erneutes Plus zu erzielen.
Ich denke, jetzt dürfte jedem klar sein, was das für die Zukunft des Arbeiters bedeutet. Er muss jedes Jahr mehr und mehr herstellen. Dass dies irgendwann nicht mehr funktioniert und der Arbeiter völlig überlastet ist, dürfte eigentlich niemanden verwundern. Zugegeben, das Beispiel ist recht vereinfacht dargestellt. Es zeigt dennoch ganz deutlich einen der Gründe für das Unglücklichwerden. Und nur die wenigsten Leute erkennen dieses Problem tatsächlich. Das ganze Gerede vom ewigen Wachstum ist einer der größten Irrtümer unserer westlichen Gesellschaft.
Dritter Grund: Erwartungen nicht erfüllen
Heutzutage hat (fast) jeder ein Smartphone in der Tasche. Damit werden wir permanent von den Medien zugedröhnt und uns werden bestimmte Gedankenmuster eingetrichtert. Junge Mädchen hungern sich schlank, weil ihnen das Internet eine bestimmte „Traumfigur“ vorgibt, welche angeblich attraktiv sei. Die Männer dagegen zappeln sich im Fitness-Studio einen ab, um so auszusehen, wie es ihnen aktuelle Stars vorleben. Generell halten uns die medialen Berieselungen in einem Beschäftigungstaumel, welcher uns davon abhalten soll, unser Gehirn einzuschalten und unsere Zeit sinnvoll zu nutzen. Es wäre fatal, wenn die Menschen plötzlich ein Bewusstsein entwickeln würden, was ihnen Lösungen für Probleme und eine gesündere Sicht auf die sie umgebende Welt geben würde.
Solche Menschen ließen sich nämlich nur schwer kontrollieren und könnten mit ihrem erwachten Bewusstsein ein neues Miteinander schaffen, was wiederum gewissen Interessensgruppen zuwiderläuft. Letztendlich geht es, wie immer, nur ums Geld. Der einfache Bürger muss unbewusst und unglücklich gehalten werden damit man ihm Lösungen anbieten kann, die er dann dankend und zahlend annimmt.
Wenn dann der „glückliche“ Mensch so langsam auf seinen Lebensabend zugeht und erkennt, dass dieses Leben, in das er so viel Arbeit und Geld investiert hat, ihn überhaupt nicht erfüllt, dann haut diese Erkenntnis so hart rein, wie ein Faustschlag ins Gesicht. Häufige Folge ist dann die bereits erwähnte Depression, an der so viele erkranken.
Was also ist zu tun?
Für den Anfang bitte ich nur um eines: schaltet euren Verstand endlich ein. Seid offen für neue Erkenntnisse und erweitert euer Bewusstsein. Schaut, was ihr wirklich für euch und euer Leben möchtet und was euch glücklich macht.
Wir sollten unser Denken und unser Leben nicht von irgendwelchen Erwartungen und gesellschaftlichen Zwängen beeinflussen lassen. Es ist völlig egal, welche Klamotten wir tragen, welche Autos wir fahren, mit welchem Job wir unser Geld verdienen, ob wir verheiratet sind oder alleine unser Ding machen, Hauptsache wir sind glücklich. Hauptsache du bist glücklich und schadest niemanden mit deinen Handlungen. Wenn wir die Erwartungen anderer Leute nicht erfüllen, dann ist das ihr Problem und nicht unseres. Anstatt Erwartungen an andere zu stellen und uns über Probleme aufzuregen, wäre es sinnvoller, wenn wir alle gemeinsam daran arbeiten würden, diese zu lösen. Aber dazu muss man die wirklichen Probleme erst einmal erkennen. Ich hoffe, ich konnte mit diesem Artikel einen kleinen Teil dazu beitragen.
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Autor: Marco Frehse
Mein Name ist Marco Frehse und ich bin 1987 in Zittau geboren. Schon recht früh wollte ich alles Mögliche sehen und erleben, was dazu führte, dass ich mir nach meiner Schulzeit die Arbeitswelt in zahlreichen Facetten anschaute und so ständig und gezielt meinen Arbeitsplatz wechselte. Vom einfachen Hausmeister-Praktikanten über eine Stelle als Grafik-Designer bis hin zum Abteilungsleiter habe ich viel Gutes und auch Schlechtes durchgemacht und einen erweiterten Blick auf unsere Gesellschaft bekommen. Dieser Horizont hat sich durch meine anschließenden Reisen quer durch alle Länder (von der Osterinsel, über Südamerika, Kuba, Ägypten, China bis nach Japan) noch einmal deutlich erweitert. Inzwischen bin ich, entgegen aller Vorurteile, in meine sächsische Heimat, die Oberlausitz zurückgekehrt und betreibe in Teilselbständigkeit einen Blog, mit dem ich Menschen mit ihren Problemen helfen und zum Aufwachen bewegen möchte.
Blog: Marco Frehse – Für Persönlichkeitsentwicklung und bewussteres Leben
Lebenshilfe und Beratung
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