Grüne Weihnachten? Klar. Wenn der Schnee mal wieder ausbleibt, dann feiern wir eben „grün“ … Spaß beiseite. 2,6 Millionen Christbäume werden nur in Österreich jedes Jahr abgeholzt und weggeworfen, 29,5 Millionen waren es 2016 in Deutschland, hinzu kommen Berge aus Geschenkpapier, Barium verspritzende Sprühkerzen, Lametta aus Aluminium, Kerzen aus Paraffin, einige sinnlose Geschenke, die man irgendwo im Keller verstaut und ein bis zwei Kilo mehr auf den Hüften nach den Feiertagen. Jedes Jahr. Die Sinnlosigkeit dieses Tuns rückt langsam immer mehr ins Bewusstsein. Anlass genug, das jährliche Fest der Liebe einmal zu überdenken. Hier sieben Tipps, wie man Weihnachten nachhaltiger, grüner, gesünder und sinnvoller gestalten kann.
Sieben Tipps, wie man grüne Weihnachten feiert
1. Der Weihnachtsbaum
Weihnachtsbäume kosten je nach Größe ca. 20,00 bis 60,00 Euro. Schon seltsam, dass wir den Baum nach den Feiertagen wieder entsorgen. Es ist beinahe so, als werfe man jedes Jahr zwanzig bis sechzig Euro in den Kompost, was etwa dem Wert eines neuen Bügeleisens entspricht, das man nach nur einmaligem Gebrauch in den Sperrmüll wirft. Dies zum Kostenfaktor.
Doch davon abgesehen belastet die Aufzucht von Nadelhölzern die Umwelt, da auf den Großplantagen oft Spritzmittel und Dünger eingesetzt werden, die wiederum Böden und Gewässer belasten.
Eine Alternative zum geschlagenen Christbaum ist daher der Baum im Topf, den man nach den Feiertagen im eigenen Garten anpflanzen kann. Wer einen Garten und darin ein Plätzchen hat, kann das sicher so machen, für ein oder zwei Jahre, doch vermutlich will niemand auf Dauer seinen Garten mit Nadelbäumen vollpflanzen …
Besser ist daher ein Leih-Christbaum. Die Mitarbeiter von www.greentree.at (Österreich) und www.paderbaeumchen.de (Deutschland) liefern den Baum vor dem Fest und holen ihn danach wieder ab, was sehr praktisch ist. Nach Hause kommt dann ein Baum im Topf. Diese Topf-Nadelbäume werden danach wieder eingepflanzt und dürfen weiterwachsen.
Am idealsten jedoch ist der Christliche Gabenbaum. Dieser schont die Umwelt und ist die preisgünstigste Variante. Dabei werden lediglich Äste, wie sie beim Auslichten im eigenen Garten, in Wäldern oder in Grünanlagen anfallen, aufgestellt und dekoriert.
Natürlich kann man sich auch einen künstlichen Weihnachtsbaum kaufen und diesen jedes Jahr wieder verwenden. Doch die „Kunststoff-Tanne“ ist eben das: Kunststoff. Und wenn sie nicht über viele Jahre, gar Generationen, hält und verwendet wird, ist der Gedanke der Nachhaltigkeit, des grünen Weihnachtens, verfehlt.
2. Weihnachtsschmuck
Christbaumkugeln aus Glas sind oft mit einer Silikonlösung beschichtet. In Lametta, das aus Aluminium und/oder Kunststoff besteht, finden sich Schwermetalle und Weichmacher. Diverse Sprays, die Kunstschnee nachahmen, sind denkbar unökologisch. Wer seine Tanne/Fichte mit weißem Spray besprüht, kann sie danach überdies nicht mehr kompostieren.
Es empfiehlt sich daher, von jährlichen Modetrends, wie der Baum auszusehen hat, etwas Abstand zu nehmen. Hier einige Alternativen: Selbstgebastelte Strohsterne, Holzschmuck vom Weihnachtsmarkt, bunte Papiersterne, weihnachtliche Papiergirlanden aus Scherenschnitt, Kekse, Stoffschleifen, Häkelschmuck, Patchwork-Schmuck … Hier ist der Kreativität freien Lauf gelassen. Bücher und Video-Tutorials gibt es hierzu en masse.
Das Schöne daran: Die ganze Familie kann sich beim Aufputz beteiligen, basteln, backen, malen, falten, handarbeiten. Danach hat man nicht nur einen grünen, ethischen Baum, der in jeder Hinsicht nachhaltig ist, sondern einen grünen, ethischen Baum, der in jeder Hinsicht einmalig ist.
3. Beleuchtung
Was ist ein Baum ohne Beleuchtung? Macht nicht viel her. Doch, anstatt herkömmliche Lichterketten zu nehmen, kann man auch die LED-Variante wählen. LED-Leuchtmittel verbrauchen weniger Energie, ebenso kann man eine Zeitschaltuhr darauf programmieren, den Baum für wenige Abendstunden zum Leuchten zu bringen.
Besser jedoch – und stimmungsvoller – ist Kerzenlicht. Dabei müssen jedoch einige Punkte beachtet werden. Die meisten Kerzen bestehen aus Paraffin, das ist ein Abfallprodukt der Erdölindustrie. Die ökologischere Variante sind Kerzen aus Stearin – ein pflanzliches Öl. Ebenso sollte darauf geachtet werden, dass es Bio-Kerzen sind, denn nur dann stammt das verarbeitete Palmöl aus nachhaltigem Anbau. Am allerbesten sind Kerzen aus Bienenwachs. Diese enthalten anstatt Palmöl Sonnenblumen- oder Rapsöl. Ausgebrannte Stearin- und Bienenwachskerzen können außerdem problemlos kompostiert werden.
Wunderkerzen bitte nicht. Ihre Beschichtung besteht aus Barium, Eisen und Aluminium. Beim Verbrennen wird die Luft stark mit Stickoxiden belastet.
4. Geschenke
Nachhaltig ist es natürlich, Geschenke regional zu kaufen. Wer unbedingt den Kimono aus Japan verschenken will, kann das natürlich tun, lässt sich das Präsent aber quer über den Kontinent senden … Besser ist, Geschenke vom Buchladen um die Ecke zu kaufen, vom Kunstmarkt ect. … Natürlich ist Selbstgemachtes ebenso „grün“. Hier ist Ideenreichtum gefragt. Wer Vati schon wieder Socken und einen Schal schenkt, wird womöglich nur ein karges Danke ernten. Ein selbstgestrickter, moderner Pullover jedoch, der sich sehen lassen kann, ist dagegen schon etwas anderes. Ebenso ist selbstgenähte, auf den Leib geschneiderte Kleidung, nicht nur etwas Besonderes, sondern auch nachhaltig, insofern der Stoff aus Naturmaterialen besteht. Für Kinder können auch Stofftiere aus Resten genäht werden. Es gibt sehr viele Ideen.
Mutti dagegen braucht nicht schon wieder Schmuck oder Parfüm – hat sie doch noch vom Vorjahr. Naturkosmetik, insofern sie wirklich hochwertig ist, ist in der Tat ein Luxus-Geschenk. Hier kann Mann sich ausgiebigst in Drogeriegeschäften und Parfümerien beraten lassen. Wer ein Händchen hat, kann auch selber Naturkosmetik herstellen oder der Gattin ein Set kaufen …
5. Verpackung
Klar. Geschenke müssen verpackt werden. Aber muss es wirklich immer Bling-Bling machen? Wenn das Papier danach ohnehin im Müll landet?
Wer hier kreativ ist, kann Zeitungspapier mit weihnachtlichen Motiven bedrucken, was wirklich hübsch aussieht. Oder man verpackt mit Papierresten, die man vorher bemalt oder jetzt nochmals mit buntem Papier beklebt …
Wer gekauftes Geschenkpapier nicht wegwirft, sondern faltet und aufbewahrt, tut der Umwelt und dem Börserl natürlich immer etwas Gutes.
6. Sinnvoll schenken
Sinnvolles Schenken ist immer auch ethisches Schenken. Was ist schöner, als seinen Lieben Zeit zu schenken? Was brauchen Kinder denn wirklich? Nicht noch das neueste Game, nicht noch des neueste Handy, sondern Aufmerksamkeit und Zeit von ihren Eltern. Es versteht sich von selbst, dass diese Zeit nicht nur an Weihnachten verschenkt werden soll, doch wenn die ganze Familie wieder einmal um ein Brettspiel und nicht vor den eigenen Handys/Tablets sitzt, so ist es sicher eine sehr schön verbrachte Zeit.
Dass Tiere nicht unter den Weihnachtsbaum gehören, sollte ebenfalls selbstverständlich sein. Jedes Jahr, im Sommer und im Winter, werden ein paar Wochen nach Weihnachten oder vor dem Sommerurlaub Tiere einfach ausgesetzt, weil sie plötzlich nicht mehr ins Konzept passen. Wer sich Tiere anschafft, geht damit eine Verpflichtung ein. Er hat für Futter, Obdach und ordnungsgemäße Haltung zu sorgen. Ein Hund kann über die Jahre kostspielig werden, insbesondere, wenn Tierarztkosten auf einen zukommen. Darüber hinaus braucht auch ein Haustier Ansprache, Liebe und Zuwendung. Ein Halter braucht also nicht nur finanzielle Ressourcen, sondern ebenso Kapazität. Er muss Zeit haben. Zeit, für den täglichen Spaziergang mit dem Hund oder für ein paar Spieleinheiten mit der Katze. Und diese Kapazität muss er über Jahre hinweg aufrechterhalten. Sinnvoller ist, eine Hunde- oder Tierpatenschaft zu verschenken. Vor allem Kinder freuen sich sehr, wenn sie eine Patenschaft geschenkt bekommen. Wer Kindern einen verantwortlichen Umgang mit Tieren lehren möchte, kann auch ein Tierheim besuchen, dort einen Hund für einen Spaziergang ausleihen oder mit dem Hund spielen … Es gibt viele Möglichkeiten, die Welt ein Stück besser zu machen, als sie ist.
Singles, die Weihnachten alleine sind, können dem Blues ebenfalls vorbeugen, indem sie mit anderen Singles gemeinsam feiern. Oftmals finden in Städten ohnehin Veranstaltungen statt.
7. Weihnachtsessen und Backwerk
Karpfen, Gans und Bratwürstel. Viele Familien tischen zu Weihnachten reichlich auf, doch wo kommen Karpfen, Gans und Würstel her? Wer wirklich grüne Weihnachten feiern möchte, wird tierische Produkte nicht wahllos aus der Tiefkühltruhe im Supermarkt kaufen, sondern darauf achten, dass diese nicht aus Mastbetrieben stammen. Sich Fleisch/Fisch beim nahegelegensten Schweine- oder Fischbauern zu reservieren, ist ohnehin eine gute Idee.
Natürlich erzielt ein fleischloses Weihnachten die Bestnote in Sachen grüne Weihnachten und Ethik. Tolle vegetarische Gerichte findet man in jedem Kochbuch und en masse im Internet.
Ebenso sollte man beim Naschwerk, bei Keksen, Lebkuchen ect., auf vollwertige und biologische Zutaten achten. Wo kommen die Eier her? Die Milch? Die Butter? Dinkel ist Weizen sicher vorzuziehen, Rohrzucker und Honig sind weißem Kristallzucker vorzuziehen. Wer vollwertig und biologisch backt, tut nicht der Umwelt etwas Gutes, sondern auch seinem Körper.
Weiter mit dem Artikel: Die spirituelle Bedeutung von Weihnachten.
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hallo Tanja,
meditiere doch mal über die Farbe GRÜN,
nachdem du die Frage:
“ Warum sind Pflanzen ausgerechnet GRÜN – Bild der Wissenschaft“
gegooglet hast.
Ich stelle die Verbindung Grün und Umweltschutz (Lebensschutz) ganz allgemein in Frage
bzw. werfe ihr Verdrehung vor.
Wünsche einen schönen 2.Advent
Herzliche Grüße aus Pforzheim
Bernhard
Lieber Bernhard,
lieben Dank für deinen Kommentar. 🙂
Ich denke jedoch, dass es im Zusammenhang mit Ökologie, Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Spiritualität absolut nebensächlich ist, wie eine Farbe konnotiert ist, da es hier um das Nachdenken und Bewusstwerden geht, schließlich um das ethische Handeln.
Liebe Grüße,
Tanja
„Trachte ZUERST nach dem Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit …“
Das bedeutet, daß der Mensch zuerst mal GANZER, HEILER, WAHRER, Mensch – also ein auf Erden wandelnder Gott – werden soll.
Unsere Vorfahren waren sich dessen noch bewußt. Erst mußte der Jüngling zum Manne werden – und zwar nicht nur körperlich, sondern auch geistig-seelisch, emotional, sozial, spirituell; DANN wurde ihm erlaubt, Entscheidungen von Tragweite zu treffen; wie vor allem, sich eine Frau zu suchen und eine Familie zu gründen.